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17. Juni 2019 | FPÖ

Bizarre Auftritte von Ex-Kanzler Kurz

Nach Guru-Gebet in der Wiener Stadthalle präsentiert der ÖVP-Chef angebliche Email-Fälschungen zum "Ibiza-Video", die Verstrickungen der ÖVP in die Affäre beweisen sollen.

Bizarre Auftritte von Ex-Kanzler Kurz - Nach Guru-Gebet in der Wiener Stadthalle präsentiert der ÖVP-Chef angebliche Email-Fälschungen zum "Ibiza-Video", die Verstrickungen der ÖVP in die Affäre beweisen sollen.

European People's Party / flickr.com (Public Domain Mark 1.0)

Eine etwas eigenartige „Performance“ pflegt derzeit Ex-Kurzzeitkanzler Sebastian Kurz. Nach dem bizarren Auftritt mit einem sektiererischen australischen Prediger in der Wiener Stadthalle am Sonntag rief Kurz heute, Montag, die Medien zu einer Pressekonferenz, bei der er gemeinsam mit ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer etwas dementierte, was offiziell noch gar nicht stattgefunden hatte: nämlich die Veröffentlichung von ÖVP-internen Emails, die belegen sollen, dass die ÖVP bereits im Februar 2018 Bescheid über das erst im Mai 2019 veröffentlichte „Ibiza-Video“ wusste bzw. in dieses verstrickt sei.

Einzelnes Medium im Besitz brisanter Emails?

Konkret soll es dabei um einen vorgeblichen Email-Verkehr zwischen Kurz und seinem Vertrauten und Ex-Kanzleramtsminister Gernot Blümel gehen, die Bezug auf das damals noch lange nicht öffentlich bekannte „Ibiza-Video“ nehmen soll. Laut Kurz seien diese Emails von einem "Medium" an die ÖVP herangetragen worden – nähere Details wollten Kurz und Nehammer aber nicht nennen. Nur so viel: Es könne sich dabei aufgrund gewisser Details nur um Fälschungen handeln, „wenn auch um aufwendig und gut gemachte“.

Flucht nach vorne der ÖVP?

Entsprechend verwundert äußerte sich dazu der freiheitliche Generalsekretär Christian Hafenecker: „Eine Pressekonferenz abzuhalten, um etwas zu dementieren, das noch niemand gesehen hat, mutet schon etwas seltsam an“. Beide, Kurz und Nehammer, hätten sich bei ihrem Auftritt auch sichtlich nicht wohl gefühlt in ihrer Haut. Möglicherweise habe die ÖVP hier die Flucht nach vorne angetreten nach der bekannten „Haltet den Dieb!“-Methode.

Screenshot als „Fälschungs-Beweis“?

Auch, dass sie kein Wort über den Inhalt der so eifrig dementierten Mails verloren hätten, sei bemerkenswert, ebenso wie die computertechnische „Expertise“ Nehammers. „Ich bin natürlich kein Computerexperte, aber dass man allein aufgrund eines Screenshots auf eine Fälschung schließen kann, ist auch dem Laien nicht recht einleuchtend“, so Hafenecker.

„Den Strache gibt’s eh nimmer lang“

Wenn jemand der ÖVP Schaden hätte zufügen wollen, dann hätte derjenige die Mails wohl nicht einer einzigen Zeitung zugespielt, sondern sie flächendeckend in Umlauf gebracht und vor allem auch an andere Parteien geschickt, meinte Hafenecker. Im Übrigen sei schon Wochen vor der Veröffentlichung des Ibiza-Videos aus ÖVP-Kreisen zu hören gewesen, dass es „den Strache eh nimmer lang geben“ werde. Diese Aussagen würden jetzt an neuer Brisanz gewinnen. Es müsse eine lückenlose Aufklärung geben.


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