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18. Mai 2017 | Landesverteidigung

Bösch: Wir fordern Gerechtigkeit beim Gehalt für Truppenoffiziere!

Die jahrzehntelange Diskriminierung muss endlich ein Ende haben!

Der Berufsoffizier absolviert nach der Matura eine dreijährige Grundausbildung an der Militärakademie in Wiener Neustadt. Damit lernt er eine Kompanie, also einen Betrieb mittlerer Größe mit ca. 100 Leuten zu führen. Für alle weiteren Aufgaben in den höheren militärischen Führungs- und Verwaltungsebenen müssen danach noch zahlreiche weitere, teilweise mehrjährige Ausbildungsgänge an der Landesverteidigungsakademie in Wien besucht werden. Der Offizier studiert also in der Regel an den bundesheereigenen Akademien die Militärwissenschaften und wird zum Akademiker herangebildet. Bei der Entlohnung wird der Offizier ohne ziviles Studium (MBO 2) auf dem Niveau eines Beamten der Allgemeinen Verwaltung mit Matura eingestuft, welcher für seine grundsätzliche Einstufung lediglich einen mehrmonatigen Staatsrechtskurs braucht, so heute der freiheitliche Wehrsprecher Reinhard Eugen Bösch.  

FPÖ fordert Gleichstellung der absolvierten Ausbildungen als Berufsoffizier

Die FPÖ und die freiheitlichen Personalvertreter (AUF/AFH) sowie die FGÖ-Bundesheergewerkschaft sehen das als eine krasse Ungleichbehandlung und fordern daher eine Gleichstellung der absolvierten Ausbildungen als Berufsoffizier mit den zivilen Einstufungen von Akademikern in anderen Ministerien nach dem Bologna-System. Innerhalb des Bundesheeres soll dies durch die Schaffung einer einzigen zusammengeführten Besoldungsgruppe für Berufsoffiziere (Truppenoffiziere und Offiziere mit zivilem Studium) in einer abgestuften Struktur erfolgen. Vor allem die derzeit ausgeschriebenen, monatelangen Nachhollaufbahnen sind Oberst Werner Hammer, Bundesobmann der AUF/AFH ein Dorn im Auge. Das wäre genauso, wie wenn ein Jurist, der sein Studium in den 1970er Jahren absolviert hat, jetzt auf der Universität die mittlerweile in den Studienplan neu eingefloßenen Fächer nachholen müsste, um seinen akademischen Grad zu behalten. Solch ein Vorgehen wäre undenkbar und würde in der österreichischen Universitätslandschaft nur Kopfschütteln hervorrufen. Amtsdirektor LAbg. Manfred Haidinger, Präsident der FGÖ-Bundesheergewerkschaft, fordert eine sofortige besoldungsrechtliche Anpassung der Verwendungsgruppe MBO 2, das heißt es müssten nur die Gehaltsansätze und Funktionszulagen der MBO 2 an vergleichbare Verwendungen (Bachelor/BA im zivilen Bereich) angepasst werden. Dazu notwendig wäre eine Evaluierung der Arbeitsplatzzusammenstellungen und bestimmte Arbeitsplatzbeschreibungen im Ressort sowie die Festlegung und Umwandlung von MBO-2-Arbeitsplätzen in MBO-1-Arbeitsplätze der „Höheren militärischen Führung“. Die Folgemaßnahme wäre dann ein zeitnahes Überstellen jener Bediensteten der Verwendungsgruppe MBO 2, die solche Arbeitsplätze bereits bekleiden und die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen. 

Erhöhung der Gehaltssituation und Studienplätze an der MilAK 

Hammer kritisiert auch, dass durch die „Minderbezahlung“ der Offiziere dem ÖBH ein erheblicher Wettbewerbsnachteil auf dem freien Markt für qualifizierte Führungskräfte entsteht. Diese Entwicklung ist an den Zahlen der Interessenten für Studienplätze an der Theresianischen Militärakademie seit längerem erkennbar. Eine "Maturanten-Entlohnung" für akademisch ausgebildete Führungskräfte hat in der Vergangenheit und wird auch in der Zukunft die Attraktivität des Offiziersberufes weiter herabsetzen. Daher fordert der freiheitliche Wehrsprecher Bösch seit längerem die Erhöhung der Gehaltssituation und gleichzeitig damit wieder die Erhöhung der Anzahl der Studienplätze an der MilAK, damit auch wieder genügend Offiziere für das Bundesheer zur Verfügung stehen und diese nicht sofort in die zivilen Bereiche abwandern, so Bösch.  „Bedauerlich in diesem Zusammenhang ist selbstverständlich auch, dass sich die schwarze und rote GÖD sich nicht diesem Anliegen der Berufsoffiziere annimmt. Gemeinsam könnten wir jedenfalls vieles erreichen“, so der freie Gewerkschafter Manfred Haidinger.


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