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11. Februar 2022 | FPÖ, Finanzen, Tourismus, Wirtschaft

Coronahilfen: Kleine Beherberger schauen weiter durch die Finger

FPÖ-Tourismussprecher Hauser kritisiert unfairen Berechnungsmodus: "Betriebe, die 2019 in Qualität investiert und renoviert haben, zahlen sogar doppelt drauf."

FPÖ-Tourismussprecher Hauser kritisiert unfairen Berechnungsmodus bei den Coronahilfen: "Betriebe, die 2019 in Qualität investiert und renoviert haben, zahlen sogar doppelt drauf."

Fotö: FPÖ

Weiterhin viel Unzufriedenheit bei der Auszahlung von Corona-Entschädigungen in der Branche ortet FPÖ-Tourismussprecher Gerald Hauser: „Abgesehen davon, dass viele Betriebe seit fast einem Jahr auf Entschädigungen aus dem Ausfallsbonus I warten, kommt mit dem Errechnen des Umsatzersatzes jetzt ein weiteres Problem an die Oberfläche. Das Referenzjahr für die Berechnung der Coronahilfen ist das Jahr 2019. Wer in diesem Jahr wegen eines Um- oder Ausbaus seinen Betrieb geschlossen hatte, der schaut jetzt doppelt durch die Finger.“

Geschädigten bleibt vorerst nur der Rechtsweg

Diesen Umstand kritisierte auch Finanz-Ombudsmann Gerald Zmuegg. Dieser sieht darin sogar eine Rechtswidrigkeit – und wird von Hauser unterstützt: „Betriebe nehmen Geld in die Hand, investieren in ihren Betrieb und heben damit die Qualität für den Gast. Dann wurden sie von der Regierung 2020 in den 'Lockdown' geschickt und bekommen nun einen Pappenstiel an Entschädigungen, weil alles auf Basis des Umsatzes aus 2019 berechnet wird. Das ist nicht gerechtfertigt“, unterstrich Hauser. Einzelne touristische Betriebe wollen auch rechtlich dagegen vorgehen.

Umsatz-Basis kann auch anders berechnet werden

Der freiheitliche Tourismussprecher möchte mit einem Antrag im Parlament eine Änderung des Berechnungsmodells erwirken: „Bei der Vergabe von Krediten im Tourismus wird der Businessplan zugrunde gelegt, wo der Touristiker genau darlegt, welche Umsätze er für die Zeit nach dem Umbau plant. Dieses Modell könnte man auch bei den Coronahilfen nützen. Aber so wie es jetzt passiert, führt das zu großem Unmut und Verzweiflung bei jenen mutigen Unternehmern, die mit ihren Investitionen nicht nur Österreich als Urlaubsland weiter nach vorne bringen, sondern die auch Jobs in den Regionen schaffen.“

Märchen von der "schnellen Auszahlung"

Weiterhin „Bitte warten“ heißt es indes bei der Abarbeitung der Anträge für eine Entschädigung nach dem „Ausfallsbonus I“. Während Großbetriebe für November 2020 einen 80-prozentigen und im Dezember 2020 einen 50-prozentigen Umsatzersatz bekommen haben, sehe die Lage für kleine touristische Gewerbebetriebe leider anders aus. Erst durch den unermüdlichen Einsatz der FPÖ sei dieser Ausfallsbonus geschaffen worden – bei der Bearbeitung der Anträge erinnere die AMA jedoch mehr an die Fernseh-Behörde „MA 2412“, so Hauser: „Ein Fünftel der Anträge für Entschädigungen im Zeitraum November 2020 bis Juni 2021 sind noch immer in Bearbeitung. Antragsteller sind verzweifelt und fühlen sich doppelt veräppelt, wenn dann Vertreter der schwarz-grünen Regierung behaupten, Österreich sei bei der Auszahlung von Corona-Hilfen so schnell.“


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