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17. September 2018 | Land- und Forstwirtschaft

„Damit können wir das Schlimmste abfedern!“

FPÖ-Agrarsprecher Maximilian Linder begrüßt im NFZ-Interview das Soforthilfepaket der Bundesregierung für Dürre-geschädigte Landwirte.

Herr Abgeordneter, sind Sie mit dem von der Bundesregierung beschlossenen Hilfspaket für die Bauern zufrieden?

Linder: Ich bin froh, dass die Bundesregierung auf die Initiative der Freiheitlichen Bauernschaft, insbesondere der Landesgruppen aus Ober- und Niederösterreich, die von der Dürre besonders betroffen sind, schnell reagiert und unbürokratisch Hilfsgelder freigegeben hat. Mit den rund 60 Millionen Euro können wird das Schlimmste zumindest einmal abfedern.

Welche Betriebe hat es heuer besonders schlimm erwischt?

Linder: Da gibt es zwei große Unterschiede. In Teilen der Steiermark haben die Bauern nicht wegen ausbleibender Regenfälle, sondern vielmehr wegen Starkregens und Hagelunwettern Schäden erlitten, während in Ober- und Niederösterreich die Niederschläge um 70 und mehr Prozent unter dem Zehn-Jahres-Mittel geblieben sind. Dazu kommt, dass die heimische Forstwirtschaft zusätzlich noch mit der hohen Borkenkäferbelastung konfrontiert ist, die den Vorjahresrekordwert von 3,5 Millionen befallenen Festmetern wahrscheinlich übersteigen wird. Wobei zu Letzteren gesagt werden muss, dass diesen unsere Sozialministerin Beate Hartinger-Klein mit der kurzfristigen Aufstockung der Saisonarbeitsplätze zur schnelleren Aufarbeitung des Schadholzes bereits unter die Arme gegriffen hat.

Sind mit der Dürre-Hilfe Österreichs Bauern über dem Berg?

Linder: Der größte Schaden ist damit einmal abgewehrt. Aber auch in unseren Nachbarländern waren monatelang keine nennenswerten Niederschläge zu verzeichnen, weshalb Österreichs Landwirte am europäischen Markt so gut wie keine Futtermittel bekommen, um den Ausfall der Eigenproduktion zu decken. Und dann sind da natürlich die ohnehin viel zu niedrigen Erzeugerpreise für unsere Bauernschaft. Vor allem für die Milchwirtschaft, die Rinderzucht und die Schweinemast bedeuten die Ernteausfälle und die Futterknappheit eine Katastrophe. In manchen Regionen fehlen den Milchbauern aufgrund der Dürre heuer bis zu 70 Prozent des Grünlandfutters.

Sehen sie eine Wende in der Agrarpolitik zum Besseren durch die neue Bundesregierung?

Linder: Ja, dieser Bundesregierung sind unsere Bauern wirklich ein wichtiges Anliegen, und sie weiß um die große Bedeutung einer funktionierenden Landwirtschaft für unser Land. Daher wird sie den heimischen Bauernstand auch in Zukunft nicht im Stich lassen. Und ich darf daran erinnern, dass es diese Regierung war, die die Lehrlinge in der Land- und Forstwirtschaft mit denen der Wirtschaft gleichgestellt  hat und sie seit heuer ebenfalls die Kosten für die Lehrlingsheime ersetzt bekommen.


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