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Die „dümmste Energiepolitik der Welt“ lässt Europa vor dem Winter zittern

Deutschland und die EU schlittern in ihre bisher schwerste Wirtschafts-, Finanz- und Energiekrise.

BRD-Wirtschaftsminister Robert Habeck, EU-Umweltkommissarin Kadri Simson, Leonore Gewessler.

BRD-Wirtschaftsminister Robert Habeck, EU-Umweltkommissarin Kadri Simson, Leonore Gewessler. Foto: EU / NFZ

Deutschland galt bisher als Wirtschaftsmotor der EU. Mit der „dümmsten Energiepolitik der Welt“ hat es sich und ganz Europa in eine Energiekrise hineinmanövriert. Dann auch noch die Sanktionen gegen Russland, das jetzt den Gashahn zudreht, womit der Stoff fehlt, mit dem Berlin und Europa seine „Energiewende“ bisher absicherte – und abzusichern gedachte.

„Russland hat einen Haushaltsüberschuss. Russland hat einen Handelsüberschuss. Es hat massive Devisen- und Goldreserven. Russland kann ein oder zwei Jahre überleben. Europa kann keinen Winter überleben“, kommentierte Anas Alhajji, Chefökonom des Beratungsunternehmens NGP Energy Capital Management, die Situation, in die sich die EU hineinmanövriert hat, um moralische Größe zu zeigen.

Die selbstverschuldete Energiekrise

Und das genau zu dem Zeitpunkt, an dem die EU sich der „dümmsten Energiepolitik der Welt“ verschrieben hatte. So betitelte das „Wall Street Journal“ 2019 seinen Bericht über Angela Merkels Energiewende zur „Klimarettung“, die deren Schülerin Ursula von der Leyen der EU unter dem Namen „Green Deal“ aufzwängte.

Im Artikel wird aufgezeigt, dass „unzählige Milliarden“ in „unzuverlässige Wind- und Sonnenenergie“ geflossen sind und dass Deutschland nach dem Abschalten von Atom- und Kohlekraftwerken wahrscheinlich in eine Katastrophe schlittert. Das wahrscheinlich ist jetzt Realität geworden.

Deutschland geht nämlich das Gas aus, mit dem es den Flatterstrom aus Wind und Sonne aufzufangen versucht. Im vergangenen Mai wurden über vier Terawattstunden Strom aus Erdgas erzeugt, soviel wie noch nie in einem Mai. Dabei sollte man angesichts der Gasknappheit das Gegenteil erwarten.

Kein Ersatz für Russen-Gas in Sicht

Der angekündigte Ersatz durch Flüssiggas (LNG) aus den USA oder aus Katar ist pure Zukunftsmusik. Denn die LNG-Exporte beider Staaten sind über langjährige Verträge de facto ausverkauft, zum Teil bis ins Jahr 2040. Und selbst entgegen der Ankündigung von US-Präsident Joe Biden könnten die USA nicht mehr liefern.

Denn Anfang Juni ist die Erdgas-Verflüssigungsanlage des Unternehmens Freeport in Houston durch eine Explosion über Monate außer Betrieb gesetzt worden. Freemont produziert ein Fünftel der amerikanischen LNG-Menge.

Gas-Krise droht bereits im Sommer

Alhajji prognostiziert eine Erdgas-Krise in Europa nicht erst im Winter oder im Oktober, sondern schon im Juli oder August. Einige langfristige Lieferverträge endeten im nächsten Monat – dann werde Russland auch bei diesen Kunden auf Zahlung in Rubel pochen und könnte, wenn diese der Forderung nicht nachkämen, die Lieferung einstellen, wie schon gegenüber etlichen EU-Ländern wie Polen, Bulgarien, Finnland und den Niederlanden: „Ich glaube also, die Krise wird schon im Sommer kommen, gar nicht erst im Oktober.“

Der US-Energieexperte riet daher den Europäern, ihre Politik zu überdenken. Anderenfalls werde es in Europa eine Krise geben: „Menschen werden sterben, entweder an der Hitze, weil Strom für die Klimaanlagen fehlt, oder an der Kälte, weil das Gas zum Heizen fehlt.“

In Deutschland und Österreich hat sein Rat gefruchtet. In beiden Ländern werden Kohlekraftwerke reaktiviert. Fehlt nur noch die Kohle, um sie zu starten. Dabei gibt es das gleiche Problem wie beim LNG: Woher?


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