Die Corona-Massentests erzeugen vor allem eines: Menschen, die per Bescheid in die Heimquarantäne vergattert werden. „Dort werden sie aber im Stich gelassen und niemand kümmert sich mehr um sie. Auch wenn die Mehrzahl der Infizierten nach zehn Tagen symptomlosem Hausarrest wieder ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen kann, zeigen sich bei anderen beginnende Krankheitserscheinungen. Hier versagt das Gesundheitssystem vollkommen, denn Hilfe und Therapie wird nicht angeboten. Entweder wird der Patient von selbst wieder gesund oder er landet im Krankenhaus und im schlechtesten Fall auf der Intensivstation“, erklärte der freiheitliche Gesundheitssprecher und Vorsitzende des parlamentarischen Gesundheitsausschusses NAbg. Mag. Gerhard Kaniak.
Um diesen gravierenden, wenn nicht gar lebensbedrohlichen Missstand zu beseitigen, müsse die Herangehensweise grundlegend neu überdacht werden. „Um Spitalsaufenthalte zu vermeiden, muss ein Leitfaden für Betroffene mit entsprechenden Therapiemöglichkeiten angeboten werden, welche die Hausärzte ihren Patienten verschreiben können. Diese kennen ihre ‚Schützlinge‘ am besten und können somit optimal helfen. Nur eine frühe Behandlung kann Schlimmeres vermeiden“, so Kaniak.
Kaniak forderte zudem auch weitere begleitende Maßnahmen ein: „Ein Angebot für flächendeckende Antikörper- und T-Zellentests würde einen Überblick über die Immunlage unserer Bevölkerung bieten. Damit wäre eine gute Grundlage für weitere Evaluierungen geschaffen. Gleichzeitig hilft die Kenntnis des eigenen Immunitätsstatus zur besseren Einschätzung des persönlichen Erkrankungsrisikos. Risikogruppen müssen auch weiterhin einen kostenfreien Zugang zu Masken, Tests und Impfungen erhalten. Einrichtungen, wie Altenheime, Pflegeheime und Spitäler müssen auch weiterhin besonders geschützt werden. Darüber hinaus darf auch eine moderne und flexible Struktur zur Bekämpfung von Krisen nicht vergessen werden. Dazu gehören aufgewertete und personell verstärkte Gesundheitsbehörden, attraktive Berufsbedingungen im medizinischen Bereich und bessere Infrastrukturen in den Spitälern.“
