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24. Juli 2017 | Gesundheit

Hofer: Keine Symptombekämpfung in der Pflege

Reform der 24-Stunden-Betreuung unerlässlich - Pflegebedürftige brauchen gut ausgebildete Pflegekräfte.

Geht es nach dem Sozialrechtsexperten Wolfgang Mazal, so sollen Arbeitslose in der 24-Stunden-Pflege am Land aushelfen. Die Aufgaben die er meint, seien für niedrig qualifizierten Menschen geeignet. Wenn sich die Gesetzeslage entsprechend ändern würde, könnten auch Asylwerber solche Aufgaben übernehmen. „Dass eine Reform des derzeitigen Modells der 24-Stunden-Betreuung unerlässlich ist, steht außer Zweifel. Seit Jahren mache ich auf die prekäre Situation der scheinselbständigen Personenbetreuer aufmerksam. Ich warne aber vor einem Schnellschuss und einer Symptombekämpfung zu Lasten pflegebedürftiger Menschen“, gibt der freiheitliche Pflege- und Behindertensprecher und Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer zu bedenken. Das derzeitige System in Österreich ist zum Teil auch ein Ausnutzen von vor allem weiblichem Pflegepersonal aus osteuropäischen Staaten durch nicht nur seriöse Vermittlungsagenturen, die in diesem Geschäftsfeld aktiv sind. „Aufgrund des stark steigenden Pflegebedarfs in den nächsten Jahren bedarf es aber einer durchdachten Reform im Pflegebereich, die auch die Ausbildung von Pflegepersonal und die Finanzierung miteinschließt und sicherstellt“, fordert Hofer.

Pflegelehre mit Ausbildungssystem notwendig

Zum einen sei daher die Einführung einer Pflegelehre mit einem durchlässigen Ausbildungssystem notwendig, wie es die erfolgreichen Modelle in der Schweiz und in Vorarlberg bereits vorzeigen. Zum anderen brauche es bundesweite Trägerorganisation in Form einer Genossenschaft im Bereich der 24-Stunden-Betreuung, um Pflege- und Betreuungskräfte ohne Gewinnabsicht über eine solche zu beschäftigen und den Betroffenen auf diesem Weg alle administrativen Leistungen abzunehmen. Die Finanzierung ließe sich durch die Umsetzung der Vorschläge des Rechnungshofes realisieren, um den Gesundheits- und Pflegebereich hinkünftig aus einer Hand zu speisen und eine bessere Standortplanung im Gesundheitsbereich zu ermöglichen. „Sollte die Realisierung dieser Strukturreform wieder an den gegenseitigen Blockaden von Bund und Ländern scheitern, so sollen die Bürger in einem direkt-demokratischen Votum eine Entscheidung herbeiführen, die von der nächsten Bundesregierung umgesetzt werden muss“, so Hofer.


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