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25. Juni 2018 | Finanzen, Europäische Union

Kappel zu EZB: „Nach Ende der Anleihekäufe soll rasche Zinswende folgen“

„Nachhaltige Preissteigerung gibt Anlass, aus dem Krisenmodus mit Nullzinspolitik und Geldschwemme auszusteigen.“

Die Europäische Zentralbank (EZB) kündigte vor kurzem an, ihr 2,5 Billionen Euro schweres Anleihekaufprogramm mit Jahresende auslaufen zu lassen. Das seit 2015 laufende Programm, bei dem langfristige private und öffentliche Wertpapiere - mehrheitlich Staatsanleihen - von Geschäftsbanken im großen Stile angekauft wurden, war eine Maßnahme zur Eindämmung der Finanzkrise. Anders als die Federal Reserve (FED) in den USA sieht die EZB jedoch weiterhin von einer Erhöhung des Leitzinses ab. Dieser soll erst frühestens im Sommer 2019 angehoben werden.

Sparer müssen wieder Zinsen für ihre Einlagen bekommen

„Die Nullzinspolitik der EZB sowie die Strafzinsen in Höhe von minus 0,4 Prozent, die immer noch in Form des Einlagensatzes auf Banken lasten, müssen im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit der Eurozone, der Nettozahlerstaaten sowie der vielen Sparer, die keinen Zins mehr auf ihre Einlagen bekommen, aufgehoben werden“, so die freiheitliche EU-Abgeordnete Barbara Kappel, die auch Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) im Europäischen Parlament ist.

Banken-Stresstestes zeigen, dass Zinswende durchaus möglich ist

„Ein Auslaufen des Anleihekaufprogramms ist zu begrüßen, da die Inflationsrate im Euro-Raum bei knapp zwei Prozent gehalten werden kann und die Nachfrage nach Krediten merklich anzog. Zudem spricht der Konjunkturaufschwung innerhalb der EU und gerade in Österreich für ein rasches Ende der Anleihekäufe, da sonst die Gefahr bestünde, Wirtschaftsdaten massiv zu verzerren und das Wachstum rein auf Schulden zu heben und somit nicht dauerhaft und nachhaltig zu gestalten. Ebenso zeigten Stresstests bei den systemrelevanten europäischen Banken, dass eine Zinswende durchaus möglich ist“, erklärte Kappel weiter.

Nord-Süd-Gefälle in der EU wurde durch lockere Geldpolitik nicht beseitigt

„Gerade die hochverschuldeten und von Bankenkrisen gebeutelten Südländer der Eurozone profitieren bisher von der Nullzinspolitik der EZB. Die Kohärenz zwischen den unterschiedlich starken Volkswirtschaften der Eurozone, das Nord-Süd-Gefälle, wurde durch die lockere Geldpolitik der EZB allerdings nicht verbessert, eine Weiterführung des Krisenmodus wäre auch in diesem Sinne kontraproduktiv“, betonte Kappel.


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