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27. August 2014

Karlsböck: Österreich ist auf Ebola völlig unvorbereitet

Kein Notfallplan, kein L4-Labor und keine Unterbringungsmöglichkeit für hochinfektiöse Verdachtsfälle

"Noch-Gesundheitsminister Stöger hat die glatte Unwahrheit gesagt, als er anlässlich eines Ebola-Verdachtsfalles in Österreich behauptet hat, dass sein '...Ressort als Vorsichtsmaßnahme und in enger Zusammenarbeit mit den Bundesländern bereits umfassende Vorbereitungen getroffen hat, um einen eventuellen Verdachtsfall von Ebola in geeigneten Strukturen unterzubringen sowie ausreichende Isolierungsmaßnahmen und eine entsprechende Versorgung im Verdachtsfall zu gewährleisten'", sagte der freiheitliche Wissenschaftssprecher NAbg. Dr. Andreas Karlsböck.

"Es gibt in Österreich weder einen Notfallplan, noch eine geeignete Unterbringungsmöglichkeit von Verdachts- oder Erkrankungsfällen und schon gar kein L4-Labor", zeigte Karlsböck auf. Laut WHO falle Ebola unter den Biosafety-Level L4. Das bedeute, dass man ein L4-Labor und auch eine L4-Station für die Aufnahme hochinfektiöser Patienten benötige. Beides fehle in Österreich, so Karlsböck, der darauf verwies, dass Ebola-Proben zum Bernhard-Nocht Institut nach Hamburg verbracht werden müssten. Dabei ergebe sich allerdings bereits die Problematik des Probentransportes, da gemäß Richtlinie der WHO der grenzüberscheitende Lufttransport von Patienten mit Verdacht auf eine hochinfektiöse Erkrankung unzulässig sei, was auch auf Proben umzulegen sei. Daher erfolge der Transport auf dem Landweg, wo kostbare Zeit bis zum Feststehen der Diagnose vergehe, erklärte Karlsböck.

Alle Pläne der Vergangenheit, ein L4-Labor und eine L4-Bettenstation in Österreich/Wien für die Aufnahme hochinfektiöser Patienten einzurichten, seien am Unvermögen des Bundes und der Länder gescheitert, erinnerte Karlsböck daran, dass die Bundesregierung nicht bereit gewesen sei, die an sich geringen Finanzmittel für die Errichtung und den Betrieb aufzubringen.

"Österreicher und sich in Österreich aufhaltende Personen sind daher auf das Wohlwollen ausländischer Labors angewiesen, was die Diagnose betrifft, und auf die Improvisation bei der stationären Unterbringung, was ein enormes Gefährdungspotential für alle Beteiligten beinhaltet", warnte Karlsböck. Die FPÖ werde auf das fahrlässige Unvermögen des scheidenden Gesundheitsministers eingehen und mittels einer parlamentarischen Anfrage den desaströsen Zustand der Seuchenvorsorge in Österreich aufdecken, kündigte Karlsböck an, der die neue Gesundheitsministerin aufforderte hier schleunigst tätig zu werden.



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