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29. September 2021 | Medien

„Küsschen-Video“ am Tanzparkett lässt an unabhängigem ORF zweifeln

Privat ist privat, aber Edtstadler-Weißmann-Tanzeinlage bei offizieller Veranstaltung entspricht nicht professionellen Maßstäben des Umgangs zwischen Medien und Politik.

Ein vom Medium „Zack Zack“ veröffentlichtes Video lässt viele Beobachter ratlos zurück: Am Rande der ORF-Veranstaltung „Starnacht in der Wachau“ haben die schwarze Ministerin Karoline Edtstadler und der frisch designierte ORF-Generaldirektor Roland Weißmann ein heißes Tänzchen aufs Parkett gelegt. Weißmann bedankt sich bei seiner Tanzpartnerin mit einem vertraut wirkenden Küsschen auf die Wange. „Wenn ein solches Video einer amtierenden Ministerin der Kanzlerpartei von Sebastian Kurz mit dem von der ÖVP inthronisierten neuen ORF Chef auftaucht, dann kann man in der Diskussion um einen unabhängigen ORF nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, kritisiert FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz.

Mindestmaß an Distanz zu Politikern

„Es ist jedem unbenommen, das Tanzbein zu schwingen und private Kontakte zu pflegen. Der oberste Medienmanager des Landes muss aber, wie jeder andere Journalist, der ernst genommen werden möchte, ein Mindestmaß an Distanz zu Politikern einhalten, um so das professionelle Verhältnis zwischen Medien und den Mächtigen in unserem Land zu garantieren. Das gilt im Übrigen auch in die umgekehrte Richtung. Die Edtstadler-Weißmann-Tanzeinlage entspricht auf keinen Fall diesen Maßstäben“, ist Schnedlitz überzeugt und fordert von den „medienpolitischen Dancing Stars“ volle Aufklärung.

Wie vertraut sind Edtstadler und Weißmann?

Privat ist grundsätzlich privat – die „Starnacht in der Wachau“ ist aber kein privater Anlass, sondern ein Society-Event, das auch mit dem Geld der GIS-Zwangsgebühren finanziert wird. Es sei daher das Recht der Menschen, zu erfahren, ob die schwarze Ministerin und der künftige ORF-General bei ihrem Tänzchen nicht auch über eine geplante ORF-Gebührenerhöhung gesprochen haben. Und sollten hinter den Kulissen irgendwelche - egal ob sehr freundschaftliche oder ähnliche - Naheverhältnisse zwischen dem Kanzleramt und dem künftigen ORF-General bestehen, herrsche auf jeden Fall Aufklärungsbedarf. „Wir fordern Kanzler Sebastian Kurz, Ministerin Edtstadler und auch den designierten ORF-Generaldirektor Weißmann auf, für entsprechende Klarheit zu sorgen. Denn dieses Video ist rein optisch ein Super-GAU für den angeblich unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk“, so Schnedlitz, der im Video übrigens auch die sonst von der Regierung immer wieder gepredigten Abstands- und Hygieneregeln vermisst.


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