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03. August 2022 | Finanzen, Gesundheit

Pflegegeld erhöhen, sonst drohen Gesundheitsarmut und Pflegeverwahrlosung

Wertverlust beim Pflegegeld bereits mehr als 30 Prozent - Politik muss umgehend gegensteuern!

„Die Teuerungswelle prescht durch unser Land und erodiert dabei eines der wichtigsten Fundamente unserer Gesellschaft: das Gesundheits- und Pflegesystem. Behinderte, pflege- und betreuungsbedürftige Menschen bekommen diese Geldentwertung besonders heftig zu spüren, denn der Wertverlust beim Pflegegeld hat bereits die 30-Prozent-Marke übersprungen. Oder, um es mit anderen Worten zu sagen: Es ist bereits fünf nach zwölf!“, fasste der freiheitliche Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer die aktuelle Pflegemisere im Land zusammen.

24-Stunden-Pflege für viele nicht mehr leistbar

„Sogar Verträge zur 24-Stunden-Betreuung werden bereits gekündigt, weil diese nicht mehr leistbar ist. Das führt dazu, dass Menschen aus der Pflege im angestammten heimischen Umfeld in die stationäre Pflege wechseln, was letztlich mehr Kosten verursacht als eine Erhöhung des Pflegegelds“, sieht die FPÖ-Frauen- und Seniorensprecherin Rosa Ecker ebenfalls großen Handlungsbedarf.

Mehr Geld für Pflege daheim erforderlich

Der Dritte Nationalratspräsident schlägt konkret vor, neben einer Inflationsanpassung des Pflegegeldes dort das Pflegegeld überdurchschnittlich zu erhöhen, wo Pflege und Betreuung in den eigenen vier Wänden erfolgen. Damit kann ein Zusammenbruch im stationären Bereich vermieden werden – in vielen Bezirken gibt es zuwenig Pflegeplätze, und es wird sichergestellt, dass pflegebedürftige Menschen ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen müssen. Hofer betonte auch, dass man das Thema Pflege nicht isoliert betrachten dürfe, sondern es im Licht des Gesundheitssystems als Ganzes gesehen werden muss.

Vorbeugen, damit Menschen keine Pflegefälle werden

„Die Erhöhung des Pflegegelds ist die wichtigste Stellschraube für eine leistbare und qualitativ hochwertige Pflege, und hier muss die Politik endlich handeln. Wir müssen aber auch dafür sorgen, dass Menschen gar nicht erst zu Pflegefällen werden und dafür die durchschnittliche Anzahl der gesunden Lebensjahre der Österreicher erhöhen. Es ist in unserem Land immer noch so, dass wir im europaweiten Vergleich enorm viel Geld in unser Gesundheitssystem stecken, das offenkundig ineffizient versickert und nicht beim Patienten und dem Personal ankommt. Gleichzeitig sind wir EU-weit unterdurchschnittlich, was die Zahl gesunder Lebensjahre angeht – die Bundesregierung muss sich dieses Themas endlich ernsthaft annehmen!“

Gesundheitsarmut und Pflegeverwahrlosung drohen

Abschließend appellieren Hofer und Ecker auch an alle Multiplikatoren und Institutionen im Gesundheitssystem, angesichts der dramatischen Lage an einem Strang zu ziehen: „Wir brauchen derzeit schnelle Einigungen zwischen allen politischen Akteuren, um die durch Überlastung und Unterfinanzierung des Gesundheitssystems entstandene Gefahr der Gesundheitsarmut und einer Pflegeverwahrlosung für die Bevölkerung abzuwenden. Zu diesen Maßnahmen gehören eine Erhöhung des Pflegegelds, eine allgemeine Attraktivierung des Pflegeberufs und der niedergelassenen Ärztestruktur sowie ein Ende des Tauziehens um einen angemessenen Leistungskatalog für die Ärzteschaft.“


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