Skip to main content
25. Februar 2018 | Wahlen

Plus 6,2 Prozent – großer FPÖ-Erfolg bei Tirol-Wahl

ÖVP steigerte sich auf 44,3, SPÖ auf 17,2 Prozent - bis zuletzt Spannung um Platz zwei.

Nach den Erfolgen bei der Nationalratswahl und in Niederösterreich setzte die FPÖ ihren Siegeszug auch bei der Landtagswahl in Tirol fort. Nach 9,3 Prozent und Platz fünf bei den Wahlen 2013 konnten sich die Blauen mit ihrem Spitzenkandidaten Markus Abwerzger um 6,2 Prozent auf 15,2 Prozent steigern, das ist der mit Abstand stärkste Zuwachs unter den acht angetretenen Parteien. Markus Abwerzger erklärte im ORF auf die Frage, ob er es nicht bedaure, die Stimmen nicht verdoppelt zu haben, er sehe das Ergebnis "mit zwei lachenden Augen", man sei von Platz fünf gestartet und liege nun auf Platz drei.

Freiheitliche schon fast gleichauf mit SPÖ

Zulegen konnte auch die ÖVP, und zwar um 4,9 Prozent. Mit 44,0 Prozent konnte die Landeshauptmann-Partei ihre erwarteten 40 Prozent übertreffen. Die SPÖ unter ihrer neuen Parteichefin Elisabeth Blanik legte um 3,5 Prozent auf 17,2 Prozent zu, wobei das letzte Wahlergebnis 2013 den Roten einen historischen Tiefstand gebracht hatte (13,7 Prozent). Ob es sich für die FPÖ mit Platz zwei ausgeht, war zunächst nicht klar, lagen doch die Blauen und die SPÖ anfangs weniger als einen Prozentpunkt auseinander. Erst mit der Auszählung der größeren Städte und vor allem Innsbrucks stand gegen 19.00 Uhr das Endergebnis fest.

Grüne verlieren Klubstatus im Bundesrat

Die Grünen verloren 1,9 Prozent und liegen nun bei 10,7 Prozent. Obwohl sie damit das erhoffte zweistellige Ergebnis erreichen konnten, verieren sie aber einen Sitz im Landtag und damit ein Bundesratsmandat, was sie im Bundesrat den Klubstatus und damit auch neuerlich Geld kostet. Ebenfalls (leicht) verloren hat die Liste Fritz, die 5,5 Prozent (-0,2) erreichen konnte, die Neos schafften den Einzug in den Landtag mit 5,2 Prozent.

Neos und Liste Fritz beide im Landtag

Neos und Liste Fritz, die nach der ersten Hochrechnung bei 5,3 bzw. 5,4 Prozent lagen – fünf Prozent sind für den Einzug in den Landtag nötig - mussten einige Zeit zittern, ob sie in den Landtag kommen oder nicht. Nicht geschafft haben es die ebenfalls zur Wahl angetretenen Gruppen „Family –Die Tiroler Familienpartei“ (1,1 Prozent) und „Impuls Tirol“ (0,5 Prozent).

Von den 36 zu vergebenden Sitzen im Landtag gehen nach diesen ersten Ergebnissen 17 (+1) an die ÖVP, 6 an die SPÖ (+1), 5 an die FPÖ (+1), 4 an die Grünen (-1) und jeweils zwei an Liste Fritz und Neos. Nicht mehr angetreten waren das Team Stronach und „Vorwärts Tirol“, wodurch insgesamt 19,4 Prozent der Stimmen frei wurden. Wahlberechtigt waren 537.273 Tiroler. Die Wahlbeteiligung lag bei mageren 60 Prozent.

Strache: "Sensationelles Plus trotz Schmutzkübelkampagne!"

FPÖ-Bundesparteiobmann Vizekanzler Heinz-Christian Strache gratuliert FPÖ-Spitzenkandidat Markus Abwerzger zum ausgezeichneten Ergebnis bei der Tiroler Landtagswahl. „Die FPÖ hatte einen Wahlkampf unter widrigen Bedingungen zu führen und wurde mit unfairsten Mitteln bekämpft. Angesichts dieser Umstände ist das FPÖ-Plus – der stärkste Zugewinn aller Parteien – sensationell. Es zeigt sich, dass sich die FPÖ auch von Schmutzkübelkampagnen nicht bremsen lässt und weiter bei Wahlen erfolgreich ist. Ich möchte mich bei unseren Tiroler Wählerinnen und Wählern sehr herzlich bedanken“, so Strache in einer ersten Reaktion.

Koalitionsfrage völlig offen

Landeshauptmann Günther Platter ließ es im ORF offen, mit wem er künftig koalieren werde. Rechnerisch ginge sich das sowohl mit den Grünen wie auch mit SPÖ oder FPÖ aus. Markus Abwerzger bemerkte dazu, er sei bereit, in die Landesregierung einzutreten, entscheiden müsse das aber Platter: "Er hat meine Telefonnummer, ich warte auf seinen Annruf."

Nächste Landtagswahl kommenden Sonntag in Kärnten

Kaum ist die Tirol-Wahl geschlagen, steht schon der nächste Urnengang bevor, nämlich am nächsten Sonntag, den 3. Februar, wo die FPÖ mit Spitzenkandidat Gernot Darmann gegen die regierenden SPÖ-ÖVP-Grüne-Dreierkoalition unter SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser antritt.


© 2024 Freiheitliche Partei Österreichs. Alle Rechte vorbehalten.