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Türkis-grüne Pflegereform scheitert kläglich!

FPÖ-Behindertensprecher Ragger: "Bis 2030 drohen 100.000 fehlende Fachkräfte - freiheitliches 'Kärntner Pflegemodell' soll Leitbild für Österreich sein."

Die Pflege muss aus Sicht der Freiheitlichen auf komplett neue Beine gestellt werden. Maßgeblich für eine Neugestaltung soll das am Kärntner Landesparteitag beschlossene Pflegemodell sein. Die freiheitlichen Nationalratsabgeordneten Christian Ragger und Erwin Angerer brachten dazu einen Entschließungsantrag im Nationalrat ein und forderten ÖVP und Grüne zum sofortigen Handeln auf: „Schon mehrmals haben wir die Regierung aufgefordert, den Pflegenotstand abzustellen und ein Konzept vorzulegen. Schon mehrmals haben wir im Plenum und im Ausschuss Druck auf die Regierungsparteien ausgeübt, damit Missstände behoben werden. Bis heute ist aber absolut nichts passiert! Es droht ein Fachkräftemangel von bis zu 100.000 Pflegerinnen und Pflegern bis 2030, und schon jetzt herrscht in den Pflegeheimen eine große Personalknappheit. Pflegebedürftige werden abgewiesen, obwohl Betten zur Verfügung stehen. Schuld daran sind auch die überzogenen Covid-19-Maßnahmen in der Ausbildung“, so Ragger.

FPÖ liefert grünem Minister fertiges Konzept

Dieser Zustand der Untätigkeit sei den Österreichern laut Angerer nicht länger zumutbar: „Wenn jetzt nichts geschieht, dann wird der Druck auf die verbleibenden Pflegekräfte nicht nur immer unerträglicher, sondern dann müssen auch vermehrt die Angehörigen für einen Bettel die Verwandten pflegen – denn auch bei einem gerechten Pflegegeld scheitert diese türkis-grüne Regierung. Der grüne Minister muss den Kopf aus dem Sand ziehen und endlich zu arbeiten beginnen. Wir Freiheitlichen helfen mit einem Entschließungsantrag nach und stellen dem Minister sogar ein fertiges Konzept zur Verfügung“, betonte Angerer.

Pflege daheim gehört grundlegend reformiert

„Erstens muss die Pflege zu Hause bei den Angehörigen im vertrauten Umfeld forciert werden. Viele Menschen wollen nicht aus dem Alltag gerissen und in ein Heim gesteckt werden und dort vereinsamen. Dazu braucht es den Pflege-Scheck von 1.000 Euro im Monat, um Familien in Not mit ambulante Leistungen zu helfen. Gleichzeitig werden sie dadurch versichert. Daneben müssen neue Formen der mobilen Pflege etabliert werden. Den Freiberuf Pflegefachkraft und neue, niederschwellige Modelle der Nachbarschaftspflege müssen wir fokussieren. In den Niederlanden verspricht das Modell 'Buurtzorg' eine günstige sowie ganzheitliche Versorgung an Ort und Stelle, an dem sich die lokale Bevölkerung mit entsprechender Ausbildung unkompliziert beteiligen kann“, erklärte Ragger. Buurtzorg expandiert bereits in viele Länder und zeichnet sich durch eine geringe Bürokratie und durch ein hierarchieloses Arbeiten aus, was sich positiv auf das Berufsbild und die Attraktivität auswirkt.

Mehr Wertschätzung und Bezahlung für Pflegende

Nicht außer Acht gelassen werden darf für Angerer der soziale Aspekt. „Es muss die Lohnsteuer für Pflegekräfte gesenkt werden. Leider ist es bei Sozialberufen aber schwierig, höhere Gehälter zu zahlen. Dafür müssen wir andere Lösungen finden, damit die Beschäftigten Wertschätzung und Entschädigung erhalten. Eine Steuersenkung ist hier moralisch gefordert und wird Wunder wirken, wenn es um die Quantität interessierter Auszubildender und Neuanstellungen geht. Das gleiche muss es daneben für pflegende Angehörige geben – neben dem Pflege-Scheck“, so Angerer.

Länder müssen Plattformen für Freiberufler schaffen

Ragger geht es auch um den Freiberuf: „Es müssen von den Ländern Plattformen für die Vermittlung von freiberuflich tätigen Pflegekräften eingerichtet werden, auf denen Leistungen gebucht werden können. So schaffen wir nicht nur Beschäftigung, sondern decken gleichsam den Bedarf. Auch diese Gruppe muss Vergünstigungen erhalten.“

Erfolgsmodell Schweizer Pflegelehre

Seit Langem wird bemängelt, dass Ausbildungswege immer weiter akademisiert und dadurch unzugänglicher gemacht werden. „Es muss angepackt werden“, sagte dazu Ragger. „In der Pflege muss im Vordergrund stehen, dass Dienst mit Herz direkt am Menschen geleistet wird. Wir müssen endlich beginnen, erfolgreiche Modelle aus anderen Ländern in unser System zu adaptieren. Dazu gehört zweifellos die Schweizer Pflegelehre. Mit einer neuen Lehrausbildung können wir auch junge Menschen zwischen 14 und 16 Jahren für die Pflege gewinnen, denn derzeitige Ausbildungen beginnen erst später. Mit einer Schwerpunktlegung auf eine bezahlte Praxis bei allen Ausbildungsformen stehen damit helfende Hände sofort zur Verfügung. Wir müssen uns aber auch gleichzeitig darum bemühen, dass die Lehre grundsätzlich eine massive Aufwertung und bessere Reputation in der Bevölkerung erfährt“, so Ragger weiter. Angerer dazu: „Eine Prämie zum Lehrabschluss in Höhe von 10.000 Euro haben wir schon beantragt, jedoch steht diese Regierung bei positiver Gestaltung überall auf der Bremse.“


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