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15. Dezember 2022 | Landesverteidigung, Parlament

Bundesheer muss durch höhere Gehälter und Fokus auf Landesverteidigung attraktiver werden!

FPÖ-Wehrsprecher Reifenberger: "Grundwehrdiener-Bezügeerhöhung ist Schritt in richtige Richtung, aber auch Berufssoldaten verdienen Gehalts-Plus."

„Der heute, Donnerstag, gefasste Beschluss der Erhöhung der Bezüge für Grundwehrdiener geht inhaltlich auf einen FPÖ-Anstoß zurück. Auch wenn die von uns geforderte Anhebung auf die Höhe der Mindestsicherung damit nicht erreicht wird, ist das ein Schritt in die richtige Richtung“, erklärte FPÖ-Wehrsprecher Volker Reifenberger in seiner heutigen Rede zum Wehrrechtsänderungsgesetz. Doch nicht nur Grundwehrdiener, sondern auch Berufssoldaten hätten sich eine höhere finanzielle Entlohnung verdient. Denn die Bundesheergehälter seien in vielen Bereichen nicht marktkonform und damit auch kaum konkurrenzfähig: „Vom Chargen über den Unteroffizier bis zum Offizier hätte sich jeder Soldat eine Gehaltserhöhung verdient. Gerade Offiziere, die einen akademischen Abschluss an der Militärakademie oder der Landesverteidigungsakademie erworben haben, sollten auch wie Akademiker entlohnt werden. Dass dem nicht so ist, stellt eine Einzigartigkeit im öffentlichen Dienst dar!“

Schluss mit frustrierenden Assistenzleistungen

Das Bundesheer verliere jährlich ungeplant 120 bis 140 Unteroffiziere, was zahlenmäßig etwa einem Drittel eines Absolventenjahrgangs der Heeresunteroffiziersakademie entspreche. Dazu kämen noch Pensionierungen geburtenstarker Jahrgänge. „Das Bundesheer braucht also dringend mehr Nachwuchs, und mehr Geld wäre hier ein wichtiger Motivationsfaktor, um zum Beispiel gegenüber dem Polizeiberuf konkurrenzfähig zu werden“, analysierte Reifenberger und betonte dabei aber, dass Geld allein nicht alles sei: „Niemand geht zum Militär, um reich zu werden. Man geht dorthin, um interessante Ausbildungen und Spannendes zu erleben. Frustrierende Assistenzleistungen und Unterstützungsaufgaben wie etwa 'Packerlschupfen', Fiebermessen oder Contact Tracing sind dazu daher nicht wirklich hilfreich – in meinen Augen sind sie sogar ein Missbrauch unseres Bundesheeres.“ Gerade junge Soldaten sollten stattdessen in dieser Zeit besser ausgebildet werden und sich auf die Hauptaufgabe des Bundesheeres, die militärische Landesverteidigung, konzentrieren können.

Nur Bruchteil der Grundwehrdiener richtig ausgebildet

Der freiheitliche Wehrsprecher verwies auch auf eine ihm vorliegende Statistik, nach der 2021 von 16.195 Grundwehrdienern nur 1.482 die „Basisausbildung 3“ erfolgreich absolviert hätten. „Selbst wenn man berücksichtigt, dass es hier einige Falscheintragungen geben mag, so sind es trotzdem nur maximal 2.000 Grundwehrdiener pro Jahr, die eine vollständige militärische Basisausbildung erhalten“, führte Reifenberger weiter aus und appellierte: „Das ist eine Katastrophe, da muss angesetzt werden, Frau Verteidigungsministerin!“


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