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25. Mai 2018 | Arbeit und Soziales

Endlich Fairness im Sozialversicherungssystem!

Sozialministerin Beate Hartinger-Klein umreißt im NFZ-Interview die wichtigsten Punkte in der Reform des Sozialversicherungswesens.

Frau Minister, was ist für Sie das Kernstück dieser Reform?

Hartinger-Klein: Der unverrückbare Grundsatz bei den Verhandlungen war für mich: Soziale Sicherheit ist DIE Grundlage der Demokratie. Diese Reform ist das größte Projekt der Zweiten Republik, es ist ein echter sozial- und gesundheitspolitischer Meilenstein. Denn das gegenwärtige Sozialversicherungssystem ist unfair. Wir haben viele Krankenkassen mit unterschiedlichen Leistungen für die Versicherten. Daher ist das wichtigste Ergebnis dieser Reform: Endlich Fairness in unserem Sozialversicherungssystem. Das gelingt uns durch die Harmonisierung der Leistungen. Zusätzlich sichern wir auch die langfristige Finanzierbarkeit im Sozialversicherungssystem und im Gesundheitswesen. Die Nachhaltigkeit, also unser Sozialsystem für die nachfolgende Generation zu sichern, das ist die Verantwortung jeder Regierung. Dieser Verantwortung haben wir uns gestellt.

Was haben die Österreicher von dieser Reform?

Hartinger-Klein: Wir garantieren, dass künftig alle Österreicher für den gleichen Beitrag österreichweit auch die gleiche Leistung erhalten. Wir garantieren mehr Leistungen für die Versicherten durch erhebliche finanzielle Investitionen in den Ausbau der Versorgung durch Kassenärzte. Es wird in allen Bundesländern gleich hohe Standards bei der Gesundheitsversorgung der Versicherten geben. Wir stellen sicher, dass jede und jeder Versicherte automatisch in die neue Versicherung überführt wird, damit jeder unfall-, pensions- und krankenversichert ist und bleibt. Wir garantieren, dass die Beiträge zunächst gleich bleiben, aber mit dem langfristigen Ziel einer Senkung. Jeder Patient kann weiterhin seinen Vertrauensarzt konsultieren, egal ob Hausarzt oder Facharzt. Durch den Wegfall des Großteils der Mehrfachversicherungen bleiben den bisher Mehrfachversicherten künftig auch mehr Geld. Weiters kommen längere Öffnungszeiten für die Ärzteordinationen, mit denen wir die aktuell bestehenden Wartezeiten verkürzen wollen.

Was ändert sich durch diese Reform für die Ärzteschaft?

Hartinger-Klein: Bis jetzt gab es viele Entscheidungsträger wie Funktionäre, die hier mitspielen. Wir stellen mit der Reform in Zukunft eine schnellere, flexiblere und gerechtere Entscheidungsfindung sicher. Wir werden die Ärzte mit einem entsprechenden Gesamtvertrag und mit Zuschlägen motivieren, damit sie auch in Regionen gehen, wo es derzeit schwierig ist, einen Landarzt zu bekommen. Derzeit sind unsere Ärzte zu 40 Prozent mit Verwaltungstätigkeiten ausgelastet. Das wird sich allein durch die Abrechnung reduzieren, weil nur noch fünf statt 21 Sozialversicherungsträger vorhanden sind. Die Ärzte werden daher mehr Zeit für die Beratung und Betreuung ihrer Patienten haben.


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