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27. August 2018 | FPÖ, Medien

HC Strache bestritt sein zwölftes ORF-Sommergespräch

Gut vorbereiteter Vizekanzler gab präzise Antworten, ließ sich nicht aus der Reserve locken - und erwies sich sattelfest in Ambros-Texten.

Vizekanzler HC Strache überzeugte beim ORF-Sommergepräch am Montag Abend mit Gelassenheit, guter Vorbereitung und starken Argumenten.

Screenshot ORF

Betont staatstragend mit dunklem Anzug und Krawatte gab sich Vizekanzler HC Strache am Montag Abend beim ORF-Sommergespräch im Wachau-Studio – es war übrigens schon das zwölfte dieser Art, aber das erste als Regierungsmitglied.

Von "unscheinbaren Ministerien" und gemeinsamer Regierungsarbeit

Gleich zu Beginn hinterfragten die Moderatoren Hans Bürger und Nadja Bernhard Straches – im Vergleich zu seinen Vorgängern – angeblich eher unscheinbare Ministerien (Beamte und Sport). Strache konterte, dass er ja nicht nur seinen durchaus arbeitsintensiven Ministerien vorstehe, sondern gemeinsam mit dem Bundeskanzler die Regierung führe, man sich gemeinsam Verantwortung teile und arbeite, statt zu streiten, und das würden die Wähler schätzen.

Lehrplätze nur noch für Menschen mit legalem Aufenthaltstitel

Es folgten die „heißen“ Themen der letzten Tage, etwa die Abschaffung der Lehre für Asylwerber, die Rückkehr Udo Landbauers oder die Kneissl-Hochzeit mit Putin als Gast. So sehr sich die beiden Interviewer auch bemühten, Strache aus der Reserve zu locken, er blieb freundlich-entspannt, sachlich und souverän in seinen Antworten. „Wir haben 60.000 junge Leute in Österreich, die Mindestsicherung beziehen und von denen viele einen Lehrplatz dringend benötigen würden. Genau für die müssen wir etwas tun“, so Strache.

Jene Asylwerber, die bereits in einem Lehrverhältnis stünden, könnten diese fertig machen, aber es werde mit der neuen Verordnung keine neuen Lehrlinge mehr geben, bei denen der Aufenthaltsstatus noch nicht geklärt ist. Und: All jene, bei denen ein unabhängiges Gericht einen negativen Asylbescheid feststellt, müssen das Land verlassen. Punktum.

"Landbauer wird gemäß dem Wunsch der Wähler zurückkehren"

Ähnlich klar seine Aussagen zur Causa Landbauer: Der Mann habe Charakter gezeigt, indem er – trotz sehr gutem Wahlergebnis – bis zur Klärung der Vorwürfe zurückgetreten sei. „Nun aber wird er, gemäß dem Wunsch des Wählers, als Klubobmann nach Niederösterreich zurückkehren!“

"Ex-Weltbank-Präsident wird wohl gut genug für die Nationalbank sein"

Auf „Freunderlwirtschafts“-Vorhaltungen, etwa in Sachen der Neubesetzung des Nationalbank-Gouverneurs durch den Wirtschaftswissenschaftler Robert Holzmann, reagierte Strache sachlich: Der Mann sei nie FPÖ-Mitglied gewesen und als ehemaliger Weltbank-Präsident für dieses Amt wohl mehr als geeignet. Zudem wären staatsnahe Betriebe in den letzten Jahren stets nur im rot-schwarzen Proporz besetzt worden – „da müsste gerade Ihnen ja eine Durchlüftung gut gefallen“, so Strache im Hinblick auf die „unabhängige“ Berichterstattung des ORF.

"Putin-Besuch kostet nicht mehr als Merkel bei den Salzburger Festspielen"

Und auf die Frage, ob bei der Putin-Einladung zur Hochzeit von Außenministerin Karin Kneissl der „diplomatische Bogen nicht überspannt“ worden sei, gab sich der Vizekanzler überzeugt, dass Putins Besuch „ganz im Gegenteil eine enorme Wertschätzung für Kneissl, ihr Fachwissen und die Regierung“ gewesen sei – und nebenbei „eine hervorragende Werbung für die Steiermark“. Die Diskussion um den Knicks oder die Kosten sei lächerlich, denn „einerseits ist so ein Knicks einfach gutes Benehmen gegenüber dem Tanzpartner, der sich verbeugt, und andererseits kostet jeder Besuch Angela Merkels bei den Salzburger Festspielen oder jede grüne Demo in Wien genauso viel oder mehr.“

"Gesprächskanäle offen halten"

Der Putin-Besuch oder auch das Abkommen der FPÖ mit der Kreml-Partei seien „etwas, das jeder Staat macht und sucht, um permanenten Erfahrungsaustausch vornehmen zu können und um Gesprächskanäle offen zu halten“. Einen Handelskrieg mit den Russen könne sich Europa nicht leisten, deshalb werde sich an der Russland-Politik der FPÖ im Sinne der Beendigung der Wirtschaftssanktionen nichts ändern.

Kein Problem mit Ambros-Texten

Zuletzt zeigte sich Strache auch gegenüber den negativen Äußerungen von Wolfgang Ambros gegenüber der FPÖ versöhnlich, wenngleich er anmerkte, dass „Kritik durch Künstler natürlich erlaubt sei, dies aber nicht in Beschimpfungen münden dürfe“. Er sei mit Ambros und dessen Liedern aufgewachsen und kenne viele auswendig. Als ihn Hans Bürger auf die Probe stellte und „Am Freidog auf’d Nocht…“ anstimmte, antwortete Strache ohne zu zögern „…montier‘ i de Schi, auf mein Auto…“.

Prüfung bestanden, das nächste Sommergespräch kann kommen!


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