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30. September 2021 | Verkehr

"Klimaticket": Ein fauler Kompromiss auf Kosten der Steuerzahler

FPÖ-Verkehrssprecher Hafenecker: "Ostregion finanziell der große Profiteur der Einigung beim '1-2-3-Ticket' - 365-Euro-Jahreskarte vorläufig aber nur in Wien."

Verkehrsministerin Leonore Gewessler hat heute, Donnerstag, eine Einigung beim österreichweiten "1-2-3-Ticket" präsentiert. Nach dem bereits im August vollzogenen Startschuss für die Öffi-Jahreskarte, bei dem es allerdings noch keine Einigung mit der Ostregion Wien, Niederösterreich und Burgenland gab, nützten diese Bundesländer die Gunst der Stunde und ließen sich vom Bund fürstlich entlohnen, damit die Marketing-Kampagne der grünen Ministerin doch noch eingehalten werden konnte und die Fahrkarte ab dem Nationalfeiertag am 26. Oktober starten kann. „Rein finanziell betrachtet wurde heute ein fauler Kompromiss auf Kosten der Steuerzahler präsentiert. Das 'Klimaticket' an sich ist keine schlechte Sache, allerdings wäre es noch sinnvoller gewesen, wenn davor auch noch eine entsprechende Attraktivierung der Öffi-Verbindungen in der Fläche erfolgt wäre, denn so richtig nützen kann jemand diese Fahrkarte nur, wenn auch das Öffi-Angebot stimmt“, zeigte sich FPÖ-Verkehrssprecher Christian Hafenecker überzeugt.

Dünn besiedelte Regionen haben keinen Nutzen

Menschen im Waldviertel, im Südburgenland oder anderen dünn besiedelten Regionen ohne entsprechende öffentliche Vernetzung könnten nicht so einfach auf Öffis umsteigen. Trotzdem müssten sie – so wie auch alle anderen Österreicher – die Kosten für das "Klimaticket" mitbezahlen. 150 Millionen Euro für das österreichweite Ticket sowie noch einmal 100 Millionen Euro für die Regional-Fahrkarten, die ein oder zwei Bundesländer umfassen, bezahlt nämlich der Bund pro Jahr, wobei hier die Kosten von Jahr zu Jahr weiter ansteigen. Den Großteil dieses Regional-Geldes hat sich – auch aufgrund von Gewesslers taktisch falscher Herangehensweise – die Ostregion gesichert. 50 Millionen fließen nach Niederösterreich und ins Burgenland, 36 Millionen in die Bundeshauptstadt. Die übrigen sechs Bundesländer müssen offensichtlich mit insgesamt 14 Millionen Euro das Auslangen finden. „Im Sinne der Kunden hoffe ich, dass es diesen Bundesländern trotzdem möglich sein wird, preislich attraktive Fahrkarten anbieten zu können“, so Hafenecker.

Regional-Fahrkarten wesentlich teuerer, als angekündigt

Insgesamt sei die nun paktierte Jahreskarte eine leider nur unvollkommene Umsetzung der ursprünglich angekündigten Idee eines "1-2-3-Ticket", weil der von Ministerin Gewessler versprochene Preis zwar für ganz Österreich umgesetzt wird, die regionalen Fahrkarten für ein oder zwei Bundesländer jedoch wesentlich mehr kosten werden als die in Aussicht gestellten ein bzw. zwei Euro pro Tag. Lediglich in Wien ist die Jahreskarte schon seit Jahren um 365 Euro erhältlich.


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