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09. August 2019 | FPÖ, Inneres

„Kurz steckt sich blaue Federn auf seinen Hut!“

Ex-Innenminister Herbert Kickl im NFZ-Interview zur Kritik des Ex-Kanzlers: „Ich frage mich, warum er dann ständig mit den Leistungen des Innenministeriums hausieren geht.“

Ex-Innenminister Herbert Kickl im NFZ-Interview zur Kritik des Ex-Kanzlers: „Kurz steckt sich blaue Federn auf seinen Hut! - Ich frage mich, warum er dann ständig mit den Leistungen des Innenministeriums hausieren geht.“

Andreas Ruttinger

Die ÖVP und hier insbesondere Sebastian Kurz schießt sich seit geraumer Zeit intensiv auf Sie ein, will Sie von allen Ministerämtern ausschließen. Ist das rational erklärbar?

Kickl: Es geht der ÖVP gar nicht um mich, sondern ganz klar um das Innenministerium. Kurz hat ja auch ausrichten lassen, dass überhaupt kein Freiheitlicher Innenminister werden darf und er das Ressort wieder für die ÖVP haben will. Damit ist die Katze aus dem Sack, damit hat sich einmal mehr die alte schwarze ÖVP – und hier insbesondere Niederösterreich – durchgesetzt, die in Wahrheit nach wie vor der bestimmende Faktor in dieser Partei ist. Die Generalvollmacht, die man Kurz zugestanden hat, ist das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben steht. Das ist ein Titel ohne Mittel, nichts weiter.

Weshalb hat die ÖVP solche Angst vor einem freiheitlichen Innenminister?

Kickl: Die ÖVP hat das Ressort 17 Jahre lang in ihrem eisernen Griff gehabt. Natürlich wird da einiges zusammengekommen sein, das man lieber nicht im Licht der Öffentlichkeit sehen will. Und da fürchten die Schwarzen natürlich die Aufklärungsarbeit eines freiheitlichen Ressortchefs. Meine Mannschaft und ich waren ja erst ganz am Anfang bei der Aufdeckung der schwarzen Netzwerke. Man hat uns dabei behindert, wo es nur ging.

Kurz behauptet ja, Sie wären als Innenminister nicht geeignet gewesen…

Kickl: Das ist eine recht eigenwillige Wahrnehmung. Da frage ich mich natürlich schon, warum er dann ständig mit den Leistungen des Innenministeriums hausieren geht und sich die blaue Feder auf den schwarz-türkisen Hut steckt. So schlecht kann die Arbeit also nicht gewesen. Interessant ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass der von Kurz installierte Kurzzeit-Minister Eckart Ratz sofort begonnen hat, einige meiner Verordnungen rückgängig zu machen – möglicherweise schon eine Vorleistung für Schwarz-Grün.

Stünden Sie wieder als Innenminister zur Verfügung?

Kickl: Selbstverständlich. Es gibt in allen Bereichen noch viel zu tun. Das reicht von der Zuwanderungs-, Asyl- und Sicherheitspolitik bis zur akribischen Aufarbeitung dieser schwarzen Seilschaften, die sich über die Jahre dort breitgemacht haben. Überhaupt verhält sich die ÖVP seit geraumer Zeit mehr als merkwürdig und verstrickt sich zunehmend in Widersprüche, wie etwa bei dieser eigenartigen Pressekonferenz über angeblich gefälschte Mails oder die Schredder-Affäre. Hier gibt es noch viel aufzuklären.


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