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26. November 2021 | Europäische Union, Finanzen

„Madame Inflation“ füttert mit ihren Milliarden nur noch den Preisauftrieb

EZB-Präsidentin Lagarde verfolgt andere Ziele als die per EZB-Statut vorgegebene Preisstabilität.

„Madame Inflation“ Lagarde füttert mit ihren Milliarden nur noch den Preisauftrieb

Foto: NFZ

In der allgemeinen Aufregung um die „Corona-Krise“ und die Einführung einer Impfpflicht ging eine alarmierende Meldung der Deutschen Bundesbank völlig unter. Die Inflation, also die Preissteigerungen, werden in Deutschland im November auf sagenhafte sechs Prozent ansteigen. Und die Preisrallye wird auch kommendes Jahr weit über drei Prozent liegen, befürchten deutsche Währungshüter.

Dieser Inflationskurs, vorangetrieben von der Präsidentin der Europäischen Zentralbank, der Französin Christine Lagarde, hat ein personelles Opfer gefordert. Bundesbankchef Jens Weidmann tritt zu Jahresende von dem Posten zurück, aus Protest gegen die seiner Meinung nach unverantwortliche Geldentwertungspolitik der EZB.

Inflation spielt keine Rolle mehr

„Wir dürfen uns angesichts von vorübergehenden und angebotsbedingten Inflationsschocks nicht zu einer frühzeitigen Straffung der Geldpolitik verleiten lassen“, hatte die Französin beim European Banking Congress den diesjährigen Anstieg der Inflation als „vorübergehend“ abgewertet. Dabei hat die Inflation die vertraglich festgelegte Latte von zwei (!) Prozent schon im Frühjahr gerissen.

Die Ursache: Die Bilanzsumme ihrer Europäischen Zentralbank hat inzwischen die unvorstellbare Marke von acht Billionen Euro erreicht. Lagarde, die seit zwei Jahren im Amt ist, hat damit jeden Monat 171 Milliarden Euro in die Märkte gepumpt. Das hat einen wilden Spekulationsboom bei Aktien und Immobilien ausgelöst, aber gleichzeitig die Inflationsrate auf das Niveau der Ölpreisschocks der 1980er Jahre hinaufschnellen lassen.

Lagardes Geldpolitik hat laut der deutschen DZ-Bank die Einlagen, Rentenpapiere und Versicherungen deutscher Sparer allein in diesem Jahr um durchschnittlich 2,3 Prozent oder 116 Milliarden Euro entwertet.

Staatsschulden-Rekorde

Mit dem billigen Geld der EZB haben die südeuropäischen Euro-Länder ihre Staatsschulden „aufgefüllt“. In Griechenland liegt sie bei 210 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes (BIP), in Italien bei 150, in Spanien bei 125 und in Frankreich auf dem Rekordstand von 115 Prozent des BIP.

Die erhoffte Wirkung auf das Wirtschaftswachstum ist schon längst verpufft. Aber das hält Lagarde und die EZB nicht ab, zusätzliche Milliarden über den „Corona-Wiederaufbaufonds“ und den „Green Deal“ in die Schuldenstaaten zu pumpen.

Maastricht-Regeln einfach erhöht

Daher verfolgt man in Brüssel und in Frankfurt, dem Sitz der EZB, bereits einen Weg zur Lösung für das Problem: Eine Erhöhung der formal noch geltenden Maastricht-Regel von einer Gesamtverschuldung von höchstens 60 Prozent der Wirtschaftsleistung auf „zeitgemäße“ 100 Prozent des BIP.

Denn nur so kann Lagarde dann auch weiter ihren beiden Hobbys frönen, mit der Niedrigzinspolitik die Schuldenstaaten zu „retten“ und den „Green Deal“ von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu finanzieren.

Kein Platz mehr für Geldwert-Stabilität

Die Geldwert-Stabilität – laut EZB-Statut das einzige offizielle Ziel der Bank – verschwand bereits aus Lagardes Rhetorik, wie auch aus der Geldpolitik der EZB.

Schlechte Zeiten für Europas Sparer, nachdem auch der einzige ernstzunehmende Gegner dabei, Jens Weidemann, das Handtuch geworfen hat.

 


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