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17. November 2021 | FPÖ, Familie, Gesundheit, Parlament

Pflegebankrott jetzt mit Kärntner Pflegemodell abstellen!

FPÖ-Parlamentarier Ragger: „Wir haben es in Österreich bis heute nicht zustande gebracht, in den Bundesländern eine einheitliche Finanzierung zu etablieren."

FPÖ-Parlamentarier Ragger: „Wir haben es in Österreich bis heute nicht zustande gebracht, in den Bundesländern eine einheitliche Finanzierung zu etablieren."

Foto: FPÖ

In seiner Rede im Nationalrat heute, Mittwoch, erklärt der Abgeordnete Christian Ragger die Pflegereform der Regierung für gescheitert: „Sie haben nicht mehr einen Notstand, sondern einen Bankrott in der Pflege zu verantworten“, wetterte der Freiheitliche in Richtung Regierungsbank.

Geld wird unnötig lange im Kreis geschickt

„Wir haben es in Österreich nicht zustande gebracht, in den Bundesländern eine einheitliche Finanzierung zu etablieren. In Tirol etwa gibt es 74, in Kärnten 54 Pflegeströme, die Geld durch die Gegend schicken, bis es über Umwege zu den Angehörigen gelangt. Fazit ist, dass bis jetzt von Seiten der türkis-grünen Bundesregierung und den SPÖ-geführten Landesregierungen nichts unternommen wurde, damit Geld da ankommt, wo es gebraucht wird, und pflegebedürftige Menschen die Leistungen erhalten, die sie verdienen!“

Vorbild niederländisches Pflegemodell

Ragger kritisiert, dass es weder vorgelagerte Institutionen bei der mobilen Pflege, noch Visionen und Ideen zur Lösung der Versorgungknappheit gibt: „Im extramuralen Pflegebereich ist bis dato nichts passiert. Es gibt unzureichende Netzwerke für den mobilen Pflegedienst, der kurzfristige Abhilfe bei Versorgungsnot für Angehörige schafft. Dabei braucht es nicht zwingend neue Ideen, das Rad muss nicht neu erfunden werden. In den Niederlanden verzeichnet das Modell Buurtzorg durch ein ganzheitliches und bürokratisch niederschwelliges Leistungsangebot – sieben Tagen in der Woche und rund um die Uhr – Erfolge bei der Pflege zu Hause. Bereits 50 Prozent der pflegebedürftigen Niederländer werden daheim bei den Angehörigen versorgt, haben Lebensqualität gewonnen und sind vor Vereinsamung geschützt. Dieses System muss in Österreich Berücksichtigung finden.“

Personalmangel wird immer krasser

Die FPÖ prescht mit einem Lösungsantrag vor und legt der Regierung das Kärntner Pflegemodell in die Hand: „Wir erleben eine bedrohliche Auslastung in einzelnen Pflegeheimen von nur 65 Prozent, weil Personal zur Betreuung fehlt. Die Fachkräfte haben die Arbeit satt. Nicht nur wegen der nötigenden Corona-Maßnahmen der Bundesregierung, sondern weil Druck und Zeitaufwand einfach zu groß werden und die geringe Bezahlung der geleisteten Arbeit überhaupt nicht entspricht. Deshalb muss nun endlich das verantwortungslose System abgestellt werden. Beschließen wir jetzt das Kärntner Pflegemodell, das eine Einführung eines Pflegeschecks für pflegende Angehörige verlangt und soziale Absicherung sowie steuerliche Entlastung bringt. Dazu verlangen wir die Pflegelehre nach Schweizer Modell, damit wir mit dieser Ausbildungsform unverzüglich auf 100.000 fehlende Pflegekräfte in den nächsten Jahren reagieren können. Hören wir endlich auf, nur zu reden, sondern setzen wir die dringend notwendige Pflegereform für die Menschen in unserem Land um“, fordert Ragger.


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