Einen neuerlichen Vorstoß für das Ermöglichen der Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler unternahm heute, Donnerstag, die FPÖ in der Sitzung des Außenpolitischen Ausschusses im Parlament. FPÖ-Südtirolsprecher Peter Wurm betonte einmal mehr: „Südtiroler sind Österreicher und sollten daher das Recht haben, eine Doppelstaatsbürgerschaft verliehen zu bekommen. Nachdem sich kürzlich auch der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer für die Doppelstaatsbürgerschaft ausgesprochen hat, bin ich davon ausgegangen, nun auch Unterstützung aus den sozialistischen Reihen zu erhalten. Aber auch der Einfluss und das Ansehen Dornauers innerhalb der SPÖ scheint überschaubar zu sein - die SPÖ hat unseren Antrag nämlich abgelehnt.“ Das Herzensthema Südtirol soll ein gesamtösterreichisches sein, das keine Parteigrenzen kennt. Wurm verwies auch darauf, dass bei der letzten Landtagswahl in Südtirol das patriotische Lager massiv gestärkt worden sei.
Für "Doppelstaatsbürger" aus dem Gazastreifen ist alles möglich
Auch die aktuelle Situation im Nahen Osten spreche klar als Argument für die FPÖ. „Wir erleben gerade, wie massig ‚Doppelstaatsbürger‘ aus dem Gazastreifen nach Österreich gebracht werden. Bei diesen Personen, die keinerlei kulturelle oder historische Verbindung mit Österreich haben, ist alles möglich. Wenn es aber um Südtirol geht, ist alles immer wahnsinnig kompliziert. Das versteht kein Mensch. Auch unser dazu passender Antrag im Außenpolitischen Ausschuss wurdevon allen anderen Parteien abgelehnt, wird demnächst aber noch einmal in der Nationalratssitzung diskutiert. Hier bin ich dann auch auf die Argumente der ÖVP-Vertreter gespannt, schließlich war die Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler ein Vorhaben der letzten ÖVP-FPÖ-Regierung“, so Wurm, der in diesem Zusammenhang wiederholt auf den Fall Hermine Orian aufmerksam machte. Die 1919 als Österreicherin geborene Südtirolerin kämpft seit nunmehr zwölf Jahren darum, auch die österreichische Staatsbürgerschaft zu erhalten.
Klares Bekenntnis zum deutschen Sprach- und Kulturraum
Abschließend forderte Wurm ein klares Bekenntnis zum deutschen Sprach- und Kulturraum ein, der als Faktum anzuerkennen sei: „Südtirol ist ein integraler Bestandteil Österreichs, ungeachtet des aktuellen Grenzverlaufes. Dementsprechend sind die Südtiroler auch Österreicher, was endlich auch durch die Doppelstaatsbürgerschaft ausgedrückt werden soll.“