Skip to main content
06. August 2015 | Gesundheit

Belakowitsch-Jenewein: Ambulanzgebühr ist der falsche Weg

Der Arztberuf muss wieder attraktiv werden, nur dann ist die flächendeckende Gesundheitsversorgung für alle Patienten gewährleistet.

Um Spitäler zu entlasten und Patienten "umzuleiten" wurden jetzt wieder Stimmen laut, die die Einführung einer Ambulanzgebühr fordern. Für die freiheitliche Gesundheitssprecherin und Vorsitzende des parlamentarischen Gesundheitsausschusses, Dagmar Belakowitsch-Jenewein, ist eine Ambulanzgebühr der falsche Weg: "Der Vorschlag geht am Kern der Sache und am Problem völlig vorbei. Wir haben auf allen Ebenen zu wenig Ärzte sowohl in den Spitälern als auch im niedergelassenen Bereich. Da gilt es endlich anzusetzen: Die niedergelassenen Ärzte müssen gestärkt werden, sowohl die Haus- als auch die Fachärzte. Alle vorhandenen Planstellen in den Spitälern müssen endlich besetzt und in weiterer Folge, ja nachdem, in welchem Fachbereich Bedarf herrscht, aufgestockt werden", erklärt Belakowitsch-Jenewein.

Kritik übte die FPÖ-Gesundheitssprecherin in diesem Zusammenhang an der Gesundheitsreform: "Oberhausers hochgelobte 'neue Primärversorgung‘ ist eine Chimäre. Diese Gesundheitsreform macht aus einem kränkelnden System einen Komapatienten. Das ist kein Ausbau des niedergelassenen Bereichs, im Gegenteil, Oberhauser zerstört die Gesundheitsversorgung vor allem im ländlichen Raum. Aus rein ideologischen Gründen wird schon seit Jahren das früher bewährte System des niedergelassenen Arztes sukzessive ausgehöhlt und soll nun in einem letzten großen Schritt durch eine zentralistisch gesteuerte Gesundheitsversorgung in DDR-Stil ersetzt werden - zu Lasten der Patienten", warnt Belakowitsch-Jenewein.

Die freiheitliche Gesundheitssprecherin verlangt einen "Masterplan" für den niedergelassenen Bereich, ein Förderungs- und Anreizsystem sowie faire Verträge mit den Sozialversicherungsträgern. So sollen beispielsweise endlich Ärzte Ärzte anstellen dürfen, allein durch diese Maßnahme könnten eventuelle "Randzeiten" abgedeckt werden. "Der Beruf des Arztes muss wieder attraktiv werden, nur dann ist die flächendeckende Gesundheitsversorgung für alle Patienten gewährleistet, unabhängig davon, ob sie etwa am Land oder in der Stadt wohnen, Mindestpensionistin oder Besserverdiener sind", so Belakowitsch-Jenewein.


© 2024 Freiheitliche Partei Österreichs. Alle Rechte vorbehalten.