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08. April 2020 | Gesundheit

Dringender Hilferuf der Nicht-Corona-Patienten

Klare Kommunikation, mehr Schutzausrüstung für medizinisches Personal und eine laufende Bewertung der Kapazitäten im Spitalsbereich sind Gebot der Stunde!

Foto: freepik.com

„Ein Erlass, der offensichtlich viel Interpretationsspielraum lässt, die unklare Kommunikation vom Gesundheitsministerium abwärts und vor allem die mangelnde Schutzausrüstung für alle, die im medizinischen Bereich tätig sind, führen jetzt dazu, dass Patienten, die keine Corona-Fälle sind, Sorge haben müssen, im Kreis geschickt, nicht versorgt oder nicht nachbehandelt zu werden. Wir bekommen nämlich von Bürgern immer wieder Erlebnisse geschildert, die genau das nahelegen. Das sind Hilferufe!“, sagten FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl und FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak.

FPÖ: Schutzausrüstung für Ärzte und medizinisches Personal dringend erforderlich

„Offensichtlich funktioniert die zentrale Beschaffung und Verteilung von medizinischem Equipment nicht. Diese Schutzausrüstung braucht es allerdings für Ärzte und medizinisches Personal sowie für alle, die im Reha-Bereich tätig sind, damit sie alle ihre Arbeit am Patienten – und nicht via Telefon oder Skype – fortsetzen können. Im Spitalsbereich wurden Kapazitäten für potenzielle Corona-Patienten geschaffen. Das war richtig, aber bei rückläufigen Infektionszahlen ist diese Vorsorgemaßnahme neu zu bewerten. Reserven für künftige Patienten zu schaffen ist gut, aber nicht zulasten bestehender Patienten, die akut versorgt werden müssten“, so Kaniak.

Gesundheit der einen nicht mit der Gesundheit der anderen aufwiegen

Die FPÖ-Politiker appellierten an die Regierung, nicht die Gesundheit der einen mit der Gesundheit der anderen aufzuwiegen: „Akute Infektionen, die nicht rechtzeitig behandelt werden, mangelnde Operationsnachversorgung, notwendige Reha-Maßnahmen, die verschoben werden, die mangelnde strukturierte Betreuung von chronisch Kranken, angeblich sind sogar Krebspatienten in ihrer laufenden Therapie beeinträchtigt – solche Nachrichten verzweifelter Menschen erreichen uns jetzt fast täglich. Selbst ein simpler Augeninfekt, der nicht richtig behandelt wird, kann zu bleibenden Schäden bis hin zur Erblindung führen“, warnte Kaniak. Aus Tirol sei beispielsweise zu hören, dass das Land – im Gegensatz zu anderen Bundesländern – das Notarztsystem herunterfahre. Dem müsse nachgegangen werden.

Die Gesundheit der Patienten wird gefährdet

Der Gesundheitsminister müsse sich jetzt einen Überblick verschaffen, seine Aufsichtsfunktion wahrnehmen und für eine stringente Kommunikation im operativen Bereich bis hinunter zu den Rettungskräften sorgen. Es brauche zudem endlich mehr Schutzausrüstung für alle, die im medizinischen Bereich tätig seien, und eine laufende Bewertung der Kapazitäten im Spitalsbereich. „Der undifferenzierte Lock-Down von Krankenhäusern, Ambulanzen und Ordinationen gefährdet die Gesundheit aller Patienten und ist daher dringend zu überdenken“, so Kickl und Kaniak.


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