Skip to main content
15. April 2022 | Umwelt, Wirtschaft

Deutschlands Naturschutz kommt jetzt unter die Windräder

Grünen-Wirtschaftsminister Habeck will den Windkraftausbau in Naturschutzgebieten vorantreiben.

Der grüne deutsche Wirtschaftsminister Habeck will den Windkraftausbau in Naturschutzgebieten vorantreiben.

Foto: NFZ / Screenshot ARD

Deutschlands bunte Regierung macht ernst: Jetzt wird der Windkraftausbau vorangetrieben, selbst in Naturschutzgebieten. Denn „Öko-Strom“ dient der „öffentlichen Sicherheit“. Keine Rücksicht nimmt die Regierung aber auf die Netz- und Versorgungssicherheit, wenn gerade einmal kein Wind bläst. Dann gibt‘s eben keinen Strom.

Drohen "furchtbare Konsequenzen"?

Am 1. April vollzog der deutsche Stromkonzern RWE die gesetzlich vorgeschriebene Abschaltung des 540-Gigawatt-Blocks des Kohlekraftwerks Neurath. Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, trotzte der Energiewende mit einer Warnung: „Es ist nicht völlig auszuschließen, dass wir Entscheidungen treffen müssen, die furchtbare Konsequenzen für Unternehmen, Arbeitsplätze, Wertschöpfungsketten, Lieferketten und ganze Regionen haben.“

Die nahm ihm der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck mit seinem „Osterpaket“ ab, mit dem der Anteil von Ökostrom bis 2030 auf 80 Prozent steigen soll, eine Verdopplung des Anteils. Aber elektrischer Strom deckt nur 20 Prozent des deutschen Energiebedarfs ab, der Rest wird durch Brenn- und Kraftstoffe bestritten.

Viel Geld und Panikmacherei

Um die Energiewende voranzutreiben, nahm Deutschland Geld in die Hand. Der Ausstieg aus der Kohle wurde mit 1,6 Milliarden Euro „gefördert“, der Atomausstieg mit 2,4 Milliarden Euro.

Jetzt gehört auch Panikmacherei dazu. So hat Habeck den Weiterbetrieb der verbliebenen drei Kernkraftwerke im kommenden Winter 2022/23 abgesagt, weil dies mit „höchsten Sicherheitsbedenken“ verbunden wäre. Welche, wollte er jedoch nicht sagen.

Trotz enormer Milliarden-Förderungen liefert erneuerbare Energie gerade einmal 5,4 Prozent der Primärenergie in Deutschland.

Grüne Planwirtschaft á la DDR

Die grünen Ideologen glauben fest an Staatseingriffe und Planwirtschaft. Schon 2030, so Habecks grüner Plan, soll die installierte Windkraft-Kapazität an Land auf 115 Gigawatt wachsen, auf See auf mindestens 30. Die installierte Leistung von Solarenergie will das Planwirtschaftsministerium von derzeit gut 59 auf 215 Gigawatt steigern. Dafür soll der Windkraftausbau immer Vorrang vor dem Naturschutz genießen, denn die Nutzung erneuerbarer Energien diene „der öffentlichen Sicherheit“, verkündete Habeck und: „Gemeinsam schaffen wir es, gemeinsam stoppen wir den Krieg, gemeinsam schaden wir Putin, und gemeinsam werden wir unabhängig von fossilen Energien – das ist dann ökologischer Patriotismus.“

Naturschutz oder Artenschutz werden den Windkraft-Stahlbetonwälder geopfert.

Abhängigkeit von Gaskraftwerken steigt

Doch diese Behauptung, dass der Windkraftausbau die Abhängigkeit von Öl und Gas beendet, ist eine Irreführung. Denn der massive Ausbau von wetterabhängiger Stromerzeugung treibt Deutschland wegen Atom- und Kohleausstieg erst recht in die Abhängigkeit von regelbaren Gaskraftwerken. Heute verbraucht Deutschland etwa 95 Milliarden Kubikmeter Gas, 50 Milliarden stammen aus Russland. Der Ausstieg aus Kohle und Kernenergie würde zusätzlich 30 bis 50 Milliarden Kubikmeter erfordern.

Deren Bau hat Habeck ebenso versprochen wie den Umstieg auf Flüssiggas. Wann, ließ er offen. Jetzt werden erst einmal Windräder gebaut. Die Netz- und Versorgungssicherheit kommen später dran. Irgendwann.


© 2024 Freiheitliche Partei Österreichs. Alle Rechte vorbehalten.